Beschreibung
Seit dem Skandal rund um die Hausdurchsuchungen im Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) sind Österreichs Nachrichtendienste in aller Munde. Zugleich herrscht das Gefühl vor, nicht wirklich betroffen zu sein – ganz gleich, ob es um Spionage, Cyberkrieg, Terrorismus oder „hybride“ Bedrohungen geht. Grund dafür ist, dass es an Kontext und vor allem an historischer Erinnerung mangelt. Denn Österreichs Nachrichtendienste sind ausgesprochen verschwiegene und „gesichtslose“ Apparate. Das hat natürlich gute Gründe. Zum ersten Mal wird in diesem Buch eine quellengestützte Überblicksgeschichte der österreichischen Nachrichtendienste seit 1945 vorgelegt. Aufgrund des schwierigen Zugangs zu Dokumenten kann es keine Organisations-, sondern eine „Fallgeschichte“ sein: von der Entstehung des Filmklassikers Der dritte Mann vor mehr als 70 Jahren in Wien, über die Fahndung nach NS-Kriegsverbrechern, bis hin zum Kampf gegen Bedrohungen wie internationaler Terrorismus, Waffenhandel und Spionage.
„So harmlos und friedlich wie sich Österreich gerne gibt – in mehr als sieben Jahrzehnten ist es Schauplatz von Attentaten, Entführungen, Spionageoperationen und Waffenschmuggel gewesen. Auch wenn darüber ungern gesprochen wird, Österreichs Nachrichtendienste haben es schon mit vielerlei Bedrohungen aufgenommen. Es ist an der Zeit, diese geheime Geschichte zu erzählen.“
Dr. Thomas Riegler, Jahrgang 1977, Studium Geschichte/Politikwissenschaften. Seit 2016 Affiliate Researcher am Austrian Center for Intelligence, Propaganda and Security Studies (ACIPSS). Mitarbeit im BVT-Untersuchungsausschuss für den SPÖ-Nationalratsklub. Publikationen: Terrorismus. Akteure, Strukturen, Entwicklungslinien, Innsbruck 2009. Im Fadenkreuz: Österreich und der Nahostterrorismus 1973-1985, Göttingen 2010. Tage des Schreckens: Die OPEC-Geiselnahme 1975 und die Anfänge des modernen Terrorismus, Amazon Kindle Direct Publishing, 2015.