Beschreibung
Als Kind wächst er in einem verwilderten Park auf. Landstreicher und Schausteller der Provence sind die Gefährten seiner Jugend. Mit 16 beendet er die Schule, als er seinem Lehrer ein Wörterbuch an den Kopf wirft. Danach treibt er sich in Marseille am Hafen herum, entdeckt seine Passion für Rugby, bricht als 22-jähriger nach Paris auf; verfasst mit den Surrealisten André Breton und Paul Eluard dreihändig Gedichte … Manfred Bauschultes Biographie über den Lyriker, Widerstandskämpfer im Zweiten Weltkrieg, Freund Martin Heideggers, zeigt in Form einer chronologischen Revue, wie konkrete Splitter des Kampfes im Untergrund und Erfahrungen des Protests in Chars Poesie eingehen und wie René Char als Poet und als Partisan „das Unbetretbare als Spielraum freihalten möchte für die Phantasie seiner Sonnen“.
René Char, 1907 bis 1987, französischer Lyriker, zählt zu den großen Gestalten der europäischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Er stieß 1928 zu den Surrealisten, gehörte bis 1937 zur Gruppe um Breton. 1939 Einberufung und ab 1940 Resistance. Seine Lyrik wurde u. a. von Paul Celan, Franz Wurm und Peter Handke ins Deutsche übersetzt. Picasso, Miró, Braque und Matisse haben viele seiner Texte illuminiert.
Manfred Bauschulte lebt als freier Journalist und Autor in Köln. Im Klever Verlag publizierte er Bücher über Klaus Heinrich (2012) und Karl Prantl (2014) sowie 2015 seine Übersetzung von René Chars Suche nach Grund und Gipfel, für das er ein umfangreiches Glossar beisteuerte.