Beschreibung
„hat das ästhetische eine grammatik?“
„hat der blick ein herz?“
„ist sprache empfänglich für ein bild?“
„kann kunst – die nicht sprache ist – zur sprache kommen?“ – „was kann sprache werden?“
Vom Bild ausgehend, über Bilder nachdenkend wie über das Bildermachen selbst, spürt Semier Insayif den Korrespondenzen mit dichterischen Mitteln nach, die uns auf den Spuren der alten Horaz’schen Formel (ut pictora poiesis – Dichtung als Bild / Dichtung wie Malerei) seit mehr als 2000 Jahren beschäftigen. So geht es in der Lyrik nicht bloß um die Kunst, Bilder zum Sprechen zu bringen, sondern um einen forschenden Prozess: „Kunstbetrachtungen“, wie es der Autor nennt, die in einem inneren Prozess zu „Kunstbeschriftungen“ werden, also die Wandlung vom betrachtenden Auge zur schreibenden Hand und von der schreibenden Hand zur sprechenden Zunge.
Poetisch-poetologische Bilderkundungen auf den Fährten von Artaud, Bacon, Dali, Duchamp, Giacometti, Janssen, Jawlensky, Kirchner, Kollwitz, Picasso, Schiele, Wols u.a.
Semier Insayif, lebt in Wien. Lesungen, Sprachperformances, Organisation und Moderation literarischer Veranstaltungen. Kunstübergreifende Projekte mit bildenden KünstlerInnen, TänzerInnen, MusikerInnen und KomponistInnen. www.semierinsayif.com